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Schwere Gewitter

 Einsätze im Westen und Südwesten Deutschlands: Katastrophenalarm im Saarland

  • Aktualisiert: 17.05.2024
  • 18:47 Uhr
Viele Gemeinden im Saarland stehen nach heftigem Dauerregen unter Wasser.
Viele Gemeinden im Saarland stehen nach heftigem Dauerregen unter Wasser.© Harald Tittel/dpa

Im Westen und Südwesten des Landes steigen die Wasserpegel. Besonders das Saarland ist durch starken Dauerregen von Hochwasser bedroht.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Für die Unwetterlage in Deutschland gibt es zunächst keine Entwarnung.

  • Im Saarland wurde wegen der steigenden Wasserpegel der Katastrophenalarm ausgerufen.

  • Die örtliche Feuerwehr und Polizei sind im Dauereinsatz.

Im Video: "Deutscher Wetterdienst schlägt Alarm: West- und Südwestdeutschland unter Wasser"

Dauerregen hat vor allem im Westen und Südwesten Deutschlands für steigende Wasserstände in Flüssen und zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am 17. Mai bis in die Nacht zum Samstag vor allem in den Gebieten westlich des Rheins ergiebigen Dauerregen angekündigt. Danach soll der Regen langsam nachlassen.

Angesichts der starken Regenfälle rief die Stadt Saarbrücken am Nachmittag eine Großschadenslage aus. Es komme gebietsweise zu Überflutungen, teilte die Stadt mit. Mehrere Gebäude im Stadtgebiet müssten evakuiert werden. Die betroffenen Menschen wurden aufgerufen, nur das Notwendigste mitzunehmen.

Bürger sollten den Aufenthalt im Freien unbedingt vermeiden und überflutete oder gefährdete Abschnitte von Verkehrswegen meiden. Saar-Innenminister Reinhold Jost (SPD) bezeichnete die Katastrophenschutzlage im Saarland als sehr angespannt.

Darstellung der Niederschlagssumme in 12 Stunden bis Freitag, 17.05.2024, 14 Uhr in Rheinland-Pfalz und Saarland. Stationsmeldungen (Zahlen) und aus Radardaten abgeleitete Niederschlagssummen (Farben). (Deutscher Wetterdienst).
Darstellung der Niederschlagssumme in 12 Stunden bis Freitag, 17.05.2024, 14 Uhr in Rheinland-Pfalz und Saarland. Stationsmeldungen (Zahlen) und aus Radardaten abgeleitete Niederschlagssummen (Farben). (Deutscher Wetterdienst).© Quelle: DWD

"Es hört einfach nicht auf zu regnen", sagte ein Sprecher des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken. Es habe über 300 Einsätze für die Polizei und mehr als 500 Einsätze für die Feuerwehr gegeben. Die Polizei wies darauf hin, dass mit Aquaplaning oder Überflutung auf allen Straßen zu rechnen sei. Wetterbedingt wurden zahlreiche Straßen im Saarland abgesperrt. Auch im Zug- und Busverkehr kam es zu starken Einschränkungen.

Extreme Hochwassergefahr im Saarland

Das Hochwassermeldezentrum meldet für das Saarland aufgrund des stundenlang andauernden Regens extreme Hochwassergefahr. Laut Angaben des Landesamts für Umwelt- und Arbeitsschutz in Saarbrücken handelt es sich dabei, um ein Hochwasserereignis, welches alle 20 bis 50 Jahre auftritt. Dabei könnte es zur Überflutung bebauter Gebiete in größerem Umfang sowie zur Flutung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen kommen, hieß es.

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Warnung vor Überflutungen

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Die steigenden Wasserpegel im Gebiet Saar hätten bereits an vielen Stellen Meldehöhe 3 oder 4 überschritten, teilte das Landesamt weiter mit. Erst zum Tageswechsel wird mit fallenden oder stagnierenden Wasserständen gerechnet.

Weiterhin gibt es keine Entwarnung seitens des Landespolizeipräsidiums Saarbrücken. Man habe die Zahl der Einsätze wegen überfluteter Straßen, vollgelaufener Keller und umgestürzter Bäume aufgehört zu zählen. "Wir haben nach 300 aufgehört", so ein Sprecher. Es gebe jedoch bisher keine Verletzten oder Vermissten.

Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg: Dauerregen und ansteigende Wasserstände

In Rheinland-Pfalz meldete die Hochwasservorhersagezentrale am Freitag vor allem im südlichen Teil des Landes stark ansteigende Wasserstände. An einzelnen Pegeln seien dort Wasserstände möglich, wie sie statistisch alle 100 Jahre vorkommen, hieß es weiter. Am Rhein würden keine Meldehöhen überschritten. Ab Samstagnachmittag sollen die Wasserstände voraussichtlich wieder sinken.

Auch in Baden-Württemberg gab es örtlich Dauerregen und teils kräftige Gewitter. Es wurden zwar etwas mehr Verkehrsunfälle gezählt, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Es sei aber niemand ernsthaft verletzt worden oder gar ums Leben gekommen. 

Die Hochwasser-Vorhersagezentrale Baden-Württemberg warnte vor deutlich steigenden Wasserständen in einigen baden-württembergischen Flüssen, vor allem den Oberrheinzuflüssen sowie Gewässern im Einzugsgebiet des Neckars. 

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Am Pfingstwochenende steht Deutschland nach Einschätzung des DWD ein Mix aus teils regnerischem und teils sonnigem Wetter bevor. Am Samstag bleibt es in einem Streifen von der Eifel bis zur Lausitz stark bewölkt und regnerisch. Zunächst ist vor allem im Norden und Westen mit Gewittern zu rechnen, am späten Nachmittag und Abend auch aus den Alpen heraus.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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