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Nach dem Tod israelischer Geiseln

Netanjahu: "Wir haben unsere Lektion gelernt"

  • Aktualisiert: 17.12.2023
  • 19:20 Uhr
  • Malika Baratov
Benjamin Netanjahu, Premierminister von Israel, will den Krieg gegen die Hamas weiterführen.
Benjamin Netanjahu, Premierminister von Israel, will den Krieg gegen die Hamas weiterführen.© Ronen Zvulun/Pool Reuters/AP/dpa

In einer Pressekonferenz äußerte sich Israels Premierminister Benjamin Netanjahu zur tragischen Geiseltötung im Gazastreifen. Dennoch ist er entschlossen, den Krieg gegen die islamistische Hamas fortzusetzen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bedauert bei einer Pressekonferenz die versehentliche Tötung von drei israelischen Geiseln im Gazastreifen und betont: "Wir haben unsere Lektion gelernt."

  • Armeechef Herzi Helevi übernimmt persönlich die Verantwortung für den Vorfall.

  • Netanjahu lehnt erneut Forderungen nach einer Feuerpause ab und fordert die Demilitarisierung des Gazastreifens.

Der Ministerpräsident Israels, Benjamin Netanjahu, äußerte sich bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Samstagabend (16. Dezember) zur versehentlichen Tötung von drei israelischen Geiseln durch die eigene Armee im Gazastreifen. Er bezeichnete den Vorfall als eine "unerträgliche Tragödie", die die Herzen der Nation gebrochen habe, und versprach: "Wir haben unsere Lektion gelernt."

Armeechef Herzi Helevi hatte zuvor persönlich die Verantwortung dafür übernommen und betonte, dass die Soldaten gegen die Regeln gehandelt hätten. Die Geiseln hätten deutlich gezeigt, dass sie keine Gefahr darstellten, indem sie eine weiße Fahne trugen und ihre T-Shirts auszogen, sodass sie nicht verdächtigt werden konnten, Sprengstoff auf dem Körper zu tragen. Dennoch sei es zu einem Bruch der Regeln gekommen. Es solle nun sichergestellt werden, dass sich so etwas nicht wieder ereigne. Helevi betonte auch die Herausforderungen in einer aktiven Kampfzone, in der Terroristen in Zivilkleidung agieren und schnelle Entscheidungen über Leben und Tod getroffen werden müssten.

Im Video: Israel unter Druck - Proteste nach irrtümlichen Geiseltod

Netanjahu hat seine Entschlossenheit bekräftigt, den Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen fortzusetzen. Der einzige Trost für die Familien der gefallenen Soldaten sei, dass ihr Tod nicht umsonst gewesen sei, sagte Netanjahu am Samstagabend laut der Zeitung "The Times of Israel". Daher werde man "sicherstellen, dass wir weiterkämpfen, bis wir den totalen Sieg erringen". Zu Forderungen der Hamas nach Einstellung der Kämpfe und Abzug der Truppen wurde Netanjahu mit den Worten zitiert: "In dem Moment, in dem wir vor dieser Forderung kapitulieren, hat die Hamas gewonnen. Und wir sind verpflichtet, (die Hamas) zu eliminieren und alle Geiseln zurückzubekommen." Zudem bestätigte der Ministerpräsident, dass der Gazastreifen nach dem Krieg auch nicht von der Fatah, der führenden Partei der palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland, regiert werden dürfe.

Auf die Frage nach seiner Vision für den Gazastreifen nach dem Krieg betonte Netanjahu die Notwendigkeit der Demilitarisierung des Gazastreifens und erklärte, dass die israelischen Streitkräfte für die Sicherheit verantwortlich sein müssten. Er fügte hinzu: "Ich bin stolz, dass ich die Schaffung eines palästinensischen Staates verhindert habe. Denn heute kann jeder verstehen, wie dieser palästinensische Staat hätte aussehen können, nachdem wir nun den kleinen palästinensischen Staat in Gaza gesehen haben."

Im Video: Gaza-Krieg - Resolution zu Waffenstillstand im Gazastreifen geplatzt

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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