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Gipfel in Brüssel

EU eröffnet Beitrittsverhandlungen mit Bosnien-Herzegowina

  • Aktualisiert: 22.03.2024
  • 11:00 Uhr
  • Franziska Hursach
Bosnien-Herzegowina macht einen weiteren Schritt in Richtung EU-Mitgliedschaft.
Bosnien-Herzegowina macht einen weiteren Schritt in Richtung EU-Mitgliedschaft.© Eldar Emric/AP

Grünes Licht aus Brüssel: Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben den Weg freigemacht für Beitrittsverhandlungen mit Bosnien und Herzegowina.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU-Staaten haben sich auf ihrem Gipfel in Brüssel darauf geeinigt, Beitrittsverhandlungen mit Bosnien-Herzegowina aufzunehmen.

  • Bosnien-Herzegowina habe seinen Platz in der europäischen Familie, schrieb EU-Ratspräsident Charles Michel im Kurznachrichtendienst X.

  • Die erste Beitrittskonferenz soll erst organisiert werden, wenn das Land, welches bereits seit 2022 Beitrittskandidat ist, alle Kriterien erfüllt hat.

Der EU-Gipfel hat sich auf die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit dem Westbalkan-Staat Bosnien-Herzegowina geeinigt. Das teilte Ratspräsident Charles Michel am Donnerstagabend (21. März) nach Gesprächen der Staats- und Regierungschefs beim EU-Gipfel in Brüssel mit.

Bevor die erste Beitrittskonferenz organisiert werden könne, müsse Bosnien-Herzegowina bislang nicht erfüllte Reformauflagen umsetzen. Dabei geht es unter anderem um die Rechtsstaatlichkeit in dem Land und den Kampf gegen Korruption und organisiertes Verbrechen.

Michel gratulierte Bosnien-Herzegowina per Nachricht auf der Plattform X.

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"Euer Platz ist in unserer europäischen Familie", schrieb der Belgier dazu. Die Entscheidung auf dem Gipfel sei ein "wichtiger Schritt vorwärts auf dem Weg in die EU", so Michel. Nun müsse die "harte Arbeit" fortgesetzt werden, damit Bosnien-Herzegowina stetig vorankomme, wie es sich seine Bevölkerung wünsche.

Das europäische Friedensprojekt wächst - ein klares Zeichen für ein starkes Europa.

EU-Ratspräsident Charles Michel

Bereits 2003 hatte die EU Bosnien-Herzegowina einen Beitritt in Aussicht gestellt. 2016 reichte das Land seinen Antrag ein. Die Aufnahme in den Kreis der Beitrittskandidaten erfolgte dann 2022.

Selbst skeptische Niederlande stimmten zu

Die Zustimmung hatte sich schon zuvor auf dem EU-Gipfel in Brüssel abgezeichnet. Nicht nur Deutschland und Österreich, sondern auch die bei Erweiterungsfragen meist skeptischen Niederlande hatten der Empfehlung der EU-Kommission zugestimmt.

Im Video: EU: Bosnien-Herzegowina soll Beitrittskandidat werden

Die EU-Kommission hatte die Aufnahme der Gespräche mit Bosnien und Herzegowina befürwortet, weil das Land nach Jahren des Stillstands zuletzt deutliche Fortschritte bei den innenpolitischen Reformen gemacht hatte.

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Von der Leyen hat Aufnahme empfohlen

Die Entscheidung erfolgte auf Empfehlung von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

"Natürlich bedarf es weiterer Fortschritte, um in unsere Union aufgenommen zu werden. Aber das Land zeigt, dass es die Beitrittskriterien erfüllen kann und die Bestrebungen seiner Bürgerinnen und Bürger unterstützt, Teil unserer Familie zu werden", erklärte sie jüngst in einer Rede im Europäischen Parlament in Straßburg.

Es bleibt offen, wie lange es vom Start der Beitrittsgespräche bis zum EU-Beitritt dauert. Theoretisch kann ein Beitrittskandidat auch nie Mitglied werden.

Im Video: EU empfiehlt Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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